Selbstzweifel sind Gefühle, die zum Leben dazu gehören.
Wenn Dir auffällt, dass Du häufig an Deinen Entscheidungen (ver-)zweifelst, Deine Unsicherheit zunimmt und Deine Gedanken sich bewegen, wie in einer Achterbahn, kann das in eine schwere Krise führen.
Herausforderungen scheinen unüberwindbar zu werden.
Ob in Deiner Beziehung mit Deinem Partner/ in, in Deinem Job mit Kollegen, mit Deiner Mutter oder Deinem Vater.
Deine Selbstzweifel finden immer wieder neue „Lebensbühnen“, auf denen sie sich zeigen.
Du hast Dein Steuer nicht mehr in der Hand. Das führt dazu, dass Du immer wieder nach Bestätigung suchst, dass Dein Denken, Fühlen oder Deine Entscheidungen richtig sind.
Unterscheide zwischen Abwägen und Selbstzweifel
Das Leben verläuft in Wellenbewegungen.
Es gibt immer wieder Höhen und Tiefen. Das ist normal, sonst würdest Du Dich nicht weiter entwickeln.
Wichtig ist aber zu unterscheiden, ob Du Dich hinterfragst und abwägst, weil Du eine wichtige Entscheidung treffen musst, oder ob Du häufig starke Selbstzweifel hast und selbst im Alltag schwer Entscheidungen treffen kannst.
Wie entstehen Selbstzweifel?
Selbstzweifel entstehen, wenn Du durch Veränderungen in Deinem Leben starke Verunsicherungen spürst. Das können auch positive Erlebnisse sein. Du bekommst zum Beispiel ein Kind, was eine sehr schöne Herausforderung ist. Aber Du fragst Dich immer wieder: Bin ich ein gute Mutter oder Vater? Mache ich, machen wir, alles richtig? Wir war das eigentlich alles bei mir?
Vielleicht stellst Du fest, dass Dein Anspruch an Dich mit ziemlich viel Druck verbunden ist. Jetzt heißt es, den Fuß vom Gas zu nehmen und Deinem Gefühl zu vertrauen. Aber wie?
Wenn es dir schwer fällt Deinem Gefühl zu vertrauen, versuchst Du durch Kontrolle Sicherheit zu gewinnen.
Kontrolle gibt im Moment Sicherheit, aber:
Kannst Du wirklich alles kontrollieren?
Alte Glaubenssätze fördern Deine Selbstzweifel
Glaubenssätze sind tief verankerte Annahmen, wie etwas ist. Natürlich aus Sicht der Person, die die Aussagen formuliert. Wahrscheinlich fällt Dir spontan der eine oder andere Satz ein. Zum Beispiel: „Ohne Fleiß, kein Preis“ oder „Solange Du Deine Füße unter unseren Tisch stellst, machst Du was wir sagen!“
Die großen Probleme an diesen Sätzen sind die negativen Gefühle, die mit diesen Aussagen verbunden sind. Sie greifen Dein Selbstbewusstsein an und verstärken Deine Selbstzweifel
So kannst Du Deine Selbstzweifel überwinden
- Schreibe Dir Deine dominanten Glaubenssätze auf
- Überlege Dir in welchen Situationen sie Dich beeinflussen, schreibe kurz die Situation dazu
- Schreibe Deine Gefühle auf, die entstehen, z.B Hilflosigkeit, Ängste
- Wenn Du damit fertig bist, formulierst Du Die Sätze in das Gegenteil
um – man nennt es auch paradoxe Intervention - Jetzt gehst Du in Gedanken in die Situationen, die Du oben aufgeführt
hast. Wichtig! Du nutzt die neu formulierten Sätze. Wie fühlt das sich an? - Diese Veränderungen sind ein Prozess, nimm Dir täglich Zeit, Deine neuen
Sätze zu üben. Gib Ihnen einen festen Platz!
Hier findest Du ein drei Beispiele zur paradoxen Intervention:
1. Ohne Fleiß, kein Preis – Ich bin nicht faul
2. Das hast Du wieder falsch gemacht – Fehler müssen gemacht werden,
sonst lernt man nichts
3. Darüber spricht man nicht – Wer Probleme nicht benennt, kann nichts verändern